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Grundlage des heutigen Klosterlebens

Mönchsgemeinschaft im Kreuzgang 2009Der Mensch wurde erschaffen, um dauernd im Bund mit seinem Schöpfer, mit Gott zu sein.  Allerding ist der Mensch am Anfang des Menschegeschlechts von Gott abgefallen.  Diese Spaltung von Gott wirkt innerlich in jedem Menschen nach und zerstört die ursprünliche Integrität, die innere Einheit.  Zu den Früchten der Integrität gehören Frieden, ruhige und tiefe Freude, Milde usw.  Diese Früchte machen die Meschen nicht nur Gott gegenüber gefällig, sondern auch angenehm gegenüber den Menschen, den Tieren und der übrigen Natur.  Die Spaltung von Gott bringt hingegen Spannungen, Missverständnisse, Kriege und dauernde Unruhe.  Diese Erscheinungen sind die Folge der Erbsünde. Anblick der Klosteranlage aus den Wiesen im Westen Die Taufe schafft die Konsequenzen der Erbsünde nicht völlig ab, sondern zeigt dem Menschen den Ausweg aus ihnen und gibt ihm die Kraft und Unterstützung diesem zu folgen.  Deshalb das Ziel des Mönchlebens ist es, dem Menschen wieder die Intergrität mit Gott völlig zu bringen.  Dies kann nur schrittweise geschehen, weil die Leute im täglichen Leben von den Gewonheiten geleitet sind.

Der hl. Benedikt als Mönchsvater zeigt den folgenden Weg zu Wiederherstellung der Integrität: In uns gibt es zwei Zustände, nähmlich die allumfassende Verbundenheit mit Gott und das alles übriges ohne Gott, d.h. die Spaltung von Gott. Versammelte Mönchgemeinschaft zur Liturgie Jeder von uns weiß aus eigener Erfahrung, dass wir oft Dinge tun, denen wir eingentlich im tiefsten Inneren nicht zustimmen sie und wünschen. Der monastische Ausweg daraus ist, so oft zwischen den beiden Zuständen zu wechseln, dass wir uns schließlich an das Leben mit Gott als einzigen Zustand gewöhnen und damit die Integrität in uns erneuern.  Dazu gibt es in der Lehre des hl. Benedikt erprobte Mittel: das regelmäßige und häufige Gebet ("ora"), als Chorgebet und als privates Gebet, die körperliche Arbeit ("labora") und schließlich die meditative geistliche Lesung ("lectio divina").  Die Zisterzienschische Reform des Mönchlebens im 12. Jahrhundert besteht in der realistischen und heilbringenden Ausgewogenheit dieser drei Grundpfeiler des Mönchlebens.

 
 
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